Wenn die Tage kürzer werden, das Laub raschelt und wir es uns mit Tee und Decke auf dem Sofa gemütlich machen, verändert sich auch für unsere Haustiere einiges. Der Herbst ist eine wunderschöne, aber auch anspruchsvolle Jahreszeit – für Hunde und Katzen bedeutet er Fellwechsel, weniger Bewegung, feuchtes Wetter und manchmal sogar kleine Stimmungstiefs.
Hier erfährst du, wie du deiner Fellnase jetzt Wohlbefinden, Beschäftigung und Sicherheit gibst – von „Petflix & Chill“ bis zu gesunden Herbstsnacks.
Das erfährst du in diesem Beitrag:
Fellwechsel & Pfotenpflege im Herbst
Im Herbst wechselt dein Vierbeiner das Fell: das Sommerhaar fällt aus, das Winterfell wächst. Unterstütze dein Tier mit regelmäßigem Bürsten, und einer ausgewogenen Ernährung mit hochwertigen Fettsäuren (z. B. Lachsöl) unterstützt glänzendes, gesundes Fell. In unserem ausführlichen Artikel zum Thema Fellwechsel findest du weitere nützliche Tipps!
Bei Hunden verdienen die Pfoten besondere Aufmerksamkeit – Feuchtigkeit, Streusalz oder spitze Kastanienschalen können kleine Verletzungen verursachen. Deshalb solltest du die Pfoten deines Vierbeiners nach jedem Spaziergang untersuchen. Ein pflegender Pfotenbalsam kann die Ballen zusätzlich pflegen und geschmeidig halten. Außerdem leiden vor allem ältere Hunde und Rassen mit wenig Unterwolle an der aufziehenden Kälte und Feuchtigkeit – ein passender Mantel kann deinem Vierbeiner wieder Freude am Spaziergang geben.
Seasonal Depression bei Haustieren – gibt es das wirklich?
Ja, tatsächlich! Auch unsere Fellnasen können auf den Jahreszeitenwechsel reagieren. Wenn die Sonne seltener scheint und Spaziergänge kürzer ausfallen, kann es vorkommen, dass Hunde und Katzen antriebsloser oder ruhiger wirken. Besonders das geringere Tageslicht, weniger Bewegung und eine veränderte Routine, zum Beispiel aufgrund der Zeitumstellung, können Auswirkungen auf die Laune deines Vierbeiners haben. Auf folgende Anzeichen solltest du bei deinem Tier achten:
- Verändertes Schlafverhalten
- Katzen schlafen im Herbst und Winter mehr - bis zu 22 Stunden pro Tag! Wenn sich das Schlafverhalten deiner Samtpfote allerdings zu stark verändert, solltest du aufmerksam werden
- Achte bei deinem Hund darauf, ob er deutlich mehr schläft und lethargisch wirkt
- Weniger Interesse an Spielzeug, Spaziergängen und Co.
- Deiner Katze ist das Lieblinsgspielzeug plötzlich egal
- Dein Hund freut sich merklich weniger bei Spaziergängen und zeigt kein Interesse an seinem Spielzeug
- Appetitlosigkeit
- Sowohl Hunde als auch Katzen können bei einer Herbstdepression weniger oder auch gar nichts mehr fressen
- Unruhe oder Rückzug
- Manche Hunde regieren auf den Wetterumschwung mit Unruhe und einem starken Bedürfnis nach Nähe
- Im Gegensatz dazu ziehen sich manche Katzen komplett zurück und wollen ihre Ruhe haben
Wichtig: Die Symptome sind bei jedem Tier individuell unterschiedlich – du kennst dein Tier und sein Verhalten am besten.
So hilfst du deinem Tier durch den Herbst-Blues
Wenn dir die oben genannten Symptome auffallen, kannst du deinen Vierbeiner mit folgenden Tipps unterstützen:
- Tageslicht bestmöglich nutzen
- Plane Spaziergänge in den hellen Stunden des Tages
- Biete deiner Katze einen Fensterplatz mit Tageslicht
- Konstante Routinen
- Feste Fütterungs- und Spaziergehzeiten geben Sicherheit und Stabilität
- Mehr soziale Nähe
- Kuschelzeit, sanfte Streicheleinheiten oder gemeinsames Spielen fördern Wohlbefinden
- Gesunde Ernährung
- Vitamine, Mineralstoffe und ggf. Omega-3-Fettsäuren können das Immunsystem und die Stimmung unterstützen
Wichtig: Wenn sich das Wesen deines Lieblings zu stark verändert, Futter komplett verweigert wird oder dein Tier stark an Gewicht verliert, solltest du deinen Tierarzt aufsuchen. So kannst du sicherstellen, dass mögliche körperliche Ursachen ausgeschlossen werden und dich ausführlich zum Thema Depression bei Hunden oder Katzen beraten lassen.
Petflix & Chill - Beschäftigung und Cozyness im Herbst
Wenn es draußen stürmt und regnet, ist Indoor-Beschäftigung gefragt. Auch Hunde und Katzen brauchen mentale Auslastung – sonst kommt schnell Langeweile auf. So kannst du einem Stimmungstief im Herbst präventiv vorbeugen.
- Beschäftigungsideen für Hunde:
- Suchspiele, Schnüffelmatten oder Intelligenzspielzeuge sind ideal
- Verstecke kleine Leckerlis in einer Decke
- Lasse deinen Vierbeiner neue Tricks lernen
- Beschäftigungsideen für Katzen:
- Kartons und interaktive Fummelspiele sind perfekt für Stubenhocker
- Ein gemütlicher Fensterplatz mit Blick auf das herbstliche Treiben
- Auch Katzen mögen Leckerli-Suchspiele!
Und danach? Ab auf die Couch! Kuscheln mit deinem Tier stärkt die Bindung und sorgt für wohltuende Entspannung – sowohl bei dir, als auch bei deinem Vierbeiner!
Saisonales Gemüse - Herbstliche Ernährung für Hunde und Katzen
Der Herbst bringt leckere, gesunde Zutaten – und nicht nur wir Zweibeiner dürfen von Kürbis, Süßkartoffel und Co. schlemmen. Viele davon eignen sich auch für Hunde und Katzen:
- Kürbis
- Reich an Ballaststoffen, leicht verdaulich und gut für die Verdauung
- Süßkartoffel
- Voller Vitamine und ein sanfter Energielieferant
- Apfel
- In Maßen gesund, aber bitte ohne Kerne, Stiel und Blätter!
Du kannst z. B. kleine Kürbisleckerlis backen oder gekochte Süßkartoffel als Snack geben. Achte aber immer auf ungewürzte, naturbelassene Zubereitung. Bei Katzen sollten Obst und Gemüse nur als kleine Beigabe dienen, da sie reine Fleischfresser sind.
Alternativ kannst du deiner Fellnase auch herbstliches Futter anbieten: Unsere Sorten Rind & Kürbis für Hunde oder Ente & Geflügel bieten deinem Vierbeiner ein herbstliches Geschmackserlebnis.
Potenzielle Gefahren für Hunde und Katzen im Herbst – Achtung vor Pilzen, Kastanien & Co.
Der goldene Herbst sieht schön aus und bringt bunte Blätter, spannende Gerüche und kühleres Wetter – aber auch einige unsichtbare Risiken für Hunde und Katzen. Viele dieser Gefahren lauern beim Spaziergang, im Garten oder sogar in der Wohnung. Mit etwas Aufmerksamkeit kannst du jedoch leicht vorbeugen.
- Kastanien, Eicheln und Bucheckern – keine harmlosen Spielzeuge
Viele Hunde lieben es, mit Kastanien oder Eicheln zu spielen. Doch beim Herumkauen oder Verschlucken drohen ernsthafte Probleme:
- Die grüne, stachelige Schale, (unreife) Kastanien und insbesondere Eicheln enthalten Giftstoffe und können zu Verdauungsproblemen und Schleimhautentzündungen führen
- Verschluckt dein Tier Kastanien oder Eicheln im Ganzen, droht Erstickungsgefahr - außerdem ist das Risiko für einen Darmverschluss erhöht
Lass deinen Hund solche Dinge beim Spaziergang nicht aufnehmen. Beschäftige ihn lieber mit einem sicheren Spielzeug. Solltest du Kastanien oder Eicheln zuhause haben (z. B. als Deko), stelle sicher, dass deine Katze diese nicht erreichen kann.
- Giftige Pilze im Wald oder Garten
Viele Pilzarten sind für Hunde und Katzen giftig, und schon kleine Mengen können gefährlich sein. Wenn dein Vierbeiner also sehr neugierig ist und evtl. dazu neigt, Dinge am Feldrand aufzusammeln, solltest du aufmerksam sein. Im besten Fall lässt du dein Tier überhaupt keine Pilze fressen und beim Spaziergang nicht unbeaufsichtigt schnüffeln. Wenn du vermutest, dass es einen Pilz gefressen hat: sofort Tierarzt aufsuchen und möglichst eine Probe des Pilzes mitbringen.
- Wildtiere und Laubhaufen
Im Herbst suchen viele Wildtiere – vor allem Igel, Mäuse oder Füchse – Unterschlupf in Laubhaufen oder unter Sträuchern. Neben diesen Waldtieren lauern noch weitere gefahren im bunten Laub:
- Unter den Haufen können sich Glasscherben, Dornen oder andere Spitze Gegenstände verstecken, die eine Gefahr für dein Tier darstellen können
- Unter dem feuchten Laub können sich Parasiten wie zum Beispiel Zecken, Herbstgrasmilben oder Fuchsbandwurm verstecken
- Außerdem begünstigen modrige Blätter das Wachstum für Schimmelpilze
Gerade deshalb sind regelmäßige Impfungen und ein Parasitenschutz wichtig!
- Herbstliche Garten- und Haushaltsgefahren
- Pflanzenschutzmittel und Dünger sind für Tiere giftig, besonders Schneckenkorn und Herbstlaub-Kompost mit Schimmelbildung
- Pilzige oder faulende Früchte im Garten: Durch Gärung entsteht Alkohol – schon kleine Mengen können bei Katzen oder Hunden Vergiftungssymptome auslösen
- Kerzen und Duftöle außerhalb der Reichweite deiner Fellnase aufstellen - so schützt du dein Tier vor Verbrennungen und Hautirrationen
- Lasse deinen Vierbeiner niemals mit einem offenen Kaminfeuer alleine
- Straßenverkehr und Dunkelheit
Mit früherer Dämmerung steigt das Unfallrisiko für Hunde und Freigängerkatzen. Samtpfoten werden in der Dunkelheit schlechter gesehen und Hunde brauchen bei Spaziergängen reflektierende Halsbänder oder ähnliche Leuchtmittel. Und auch du solltest auf Gassirunden im Dunklen sichtbar sein – mit heller Kleidung, einer Warnweste oder Reflektorstreifen. Auch bei Freigängern ist ein leuchtendes Katzenhalsband oder ein GPS Tracker eine Überlegung wert.
Fazit: Gemeinsam durch den goldenen Herbst
Der Herbst ist die perfekte Zeit, um die Bindung zu deinem Vierbeiner zu stärken. Mit etwas Pflege, Aufmerksamkeit und Beschäftigung machst du die kühleren Tage zu einer gemütlichen Jahreszeit voller Wohlgefühl – für dich und deinen Liebling.
Mach es dir mit deiner Fellnase gemütlich, genießt die bunten Spaziergänge – und gönnt euch danach eine Runde „Petflix & Chill“.