Wer das Beste für seinen Vierbeiner will, achtet nicht nur auf Geschmack und Preis, sondern vor allem auf die Qualität des Futters. Doch was sagt eigentlich das Etikett aus? Begriffe wie „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“ oder „mind. 4 % Huhn“ klingen oft besser, als sie sind.
In diesem Beitrag erfährst du, wie du gute und schlechte Deklarationen bei Hunde- und Katzenfutter erkennst, welche Tricks auf manchen Etiketten verwendet werden – und worauf du beim Kauf wirklich achten solltest.
Was bedeutet „Deklaration“ überhaupt?
Die Deklaration beschreibt, welche Zutaten im Futter enthalten sind. Sie ist gesetzlich vorgeschrieben und soll Transparenz schaffen – tut es aber oft nicht. Es gibt drei Arten der Deklaration:
- Offene Deklaration
- Alle Zutaten sind einzeln mit genauen Mengenangaben
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Z. B. MAC's Moro'sche Karottensuppe:
50,3% Karotten, 49% Wasser, 0,4% Flohsamen, 0,3% Meersalz
- Halboffene Deklaration
- Ausführliche Beschreibung der Zutaten, ohne Angabe aller einzelnen Mengenangaben
- Wird häufig verwendet, um die Rezeptur zu schützen und trotzdem möglichst transparent zu sein
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Z. B. MAC's Pute, Huhn & Preiselbeere:
51,6% Pute (bestehend aus Putenherz, Putenfleisch, Putenmagen, Putenleber, Putenfleischbrühe), 43,2% Huhn (bestehend aus Hühnerherz, Hühnerfleisch, Hühnermagen, ...)
- Geschlossene Deklaration
- Inhaltsstoffe werden verallgemeinert, of tum minderwertige Zutaten zu kaschieren
- Z.B. Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse, pflanzliche Nebenerzeugnisse, etc.
Eine geschlossene Deklaration ist für Verbraucher nicht transparent – anhand solcher Angaben ist nicht klar, welche Inhaltsstoffe tatsächlich im Futter verarbeitet wurden. Das ist besonders für Hunde und Katzen mit Unverträglichkeiten ein Problem.
Ebenfalls problematisch ist die sogenannte “4 %-Klausel“. Dabei handelt es sich um eine gesetzliche Grundlage, die besagt, dass ein Futter nur beispielsweise 4 % Huhn enthalten muss, damit die Sorte als “mit Huhn” betitelt werden darf. Ob es sich dabei tatsächlich um Fleisch oder reichhaltige Innereien handelt oder lediglich um minderwertige Schlachtabfälle, muss nicht näher deklariert werden. Die restlichen 96 % können entsprechend Schwein, Rind und Co. enthalten, ohne in der Sortenbezeichnung aufzutauchen.
Gute Deklaration – das sind die Merkmale
Eine gute Deklaration erkennst du daran, dass du genau weißt, was im Napf landet. Achte auf folgende Punkte:
- Auflistung aller Zutaten
Alle Zutaten werden in absteigender Reihenfolge aufgelistet, bestenfalls mit genauen Prozentangaben. Es gibt keine Formulierung wie zum Beispiel “tierische Nebenerzeugnisse”.
- Transparente Mengenangaben
Die verwendeten Inhaltsstoffe werden mit einer genauen Menge angegeben, z. B. 78,7 % Huhn , 20 % Gans, 1 % Mineralstoffe, 0,2 % Hanföl (kaltgepresst), 0,1 % Katzenminze
- Klare Bezeichnung der einzelnen Rohstoffe
Die Fleischteile der Tiere, die im Futter verarbeitet werden, sind ganz klar benannt, z. B. so: 78,7 % Huhn (bestehend aus Hühnerfleisch, Hühnermägen, Hühnerherzen, Hühnerlebern, Hühnerfleischbrühe), 20 % Gans (bestehend aus Gänsefleisch), 1 % Mineralstoffe, 0,2 % Hanföl (kaltgepresst), 0,1 % Katzenminze
- Genaue Angaben der Nährstoffe
Proteine, Fette, Vitamine und Mineralstoffe sind detailliert aufgeführt. So kannst du sicherstellen, dass der Bedarf an Nährstoffen von deiner Fellnase gedeckt wird.
- Hochwertige Proteinquellen
Für das Futter werden Fleisch, Fisch und Innereien in Lebensmittelqualität verwendet. Hinter dem Begriff “tierische Nebenerzeugnisse” verstecken sich oft Abfälle aus der Fleischschlachtung oder -verarbeitung, die in die Kategorie “K3 Material” fallen. Diese sind nicht mehr für den menschlichen Verzehr geeignet, werden aber häufig in Futtermitteln verwendet.
- Ohne Getreide, künstliche Farb-, Aroma- oder Konservierungsstoffe
Wichtig: Je detaillierter die Zusammensetzung, desto besser kannst du einschätzen, wie hochwertig das Futter wirklich ist.
Schlechte Deklaration – das solltest du meiden
Viele Futtersorten nutzen schwammige Begriffe, um minderwertige Zutaten zu verstecken. Typische Warnsignale sind:
- „Fleisch und tierische Nebenerzeugnisse“
Kann alles Mögliche enthalten: Haut, Federn, Klauen, Sehnen usw.
- „Getreide“ oder „pflanzliche Nebenerzeugnisse“
Verstecken meist billige Füllstoffe ohne Nährwert.
- Keine Mengenangaben
Du weißt nicht, wie hoch der Fleischanteil wirklich ist.
- Ungenaue Fleischsortenangaben
Wie zum Beispiel „mind. 4 % Rind“ – das heißt nur, dass ein kleiner Teil vom angegebenen Tier stammt.
- Zusatzstoffe
Wie künstliche Aromen, Zucker oder Farbstoffe – machen das Futter zwar schmackhafter, aber nicht gesünder.
Warum eine gute Deklaration so wichtig ist
Eine klare Deklaration hilft dir nicht nur beim Vergleich, sondern auch dabei, Allergien, Unverträglichkeiten und Verdauungsprobleme zu vermeiden. Gerade bei empfindlichen Tieren ist es entscheidend zu wissen, welche Zutaten enthalten sind – und welche nicht. Zudem steht eine saubere Deklaration oft für ehrliche, nachhaltige und tiergerechte Produktion. Wer nichts zu verbergen hat, kann seine Zutaten offen nennen.
